Widerstandstemperaturgeber

Nicht selten kommt es beim Anschliessen von Widerstandstemperaturgebern (PT100) zu Fehlern -
hier einige Grundlagen und was zu beachten ist

Messprinzip

Im Industriebereich setzt man zur Temperaturmessung gerne temperaturabhäng-
ige Widerstände (Widerstandsthermometer) aus Platin ein. Diese zeichnen sich
durch eine hohe Linearität über einen weiten Temperaturbereich aus.

Üblich sind Platin-Elemente mit einem Widerstand von 100 Ohm bei 0 °C, sog.
PT100. Durch die Niederohmigkeit (im Vergleich zu PT1000, d.h. 1000 Ohm bei
0 °C) wird eine hohe EMV-Störfestigkeit erzielt. Die Kehrseite ist die geringe
Widerstandsänderung von nur ca. 0,3 Ohm/K, was auch eine Kompensation der
Leitungswiderstände erforderlich macht. Diese wird hier beschrieben.

Hinweis: leider ist die Anschlussbelegung bei PT100 uneinheitlich, maßgeblich
ist die farbliche Klemmenkennzeichnung.

4-Leiter (veraltet)

In der früheren Analogtechnik wurden PT100 in 4-Leitertechnik
angeschlossen:
über die äußeren Leiter schickte man einen geringen Konstant-
strom, d.h. unabhängig vom Leitungswiderstand floss über den
PT100 ein konstanter Strom.
Über die inneren beiden Leiter wurde dann der Spannungsabfall
über dem PT100 hochohmig gemessen, so dass auch hier Lei-
tungswiderstände keine Rolle spielen.

3-Leiter

In der heutigen Digitaltechnik verwendet man gegenüber der
4-Leitertechnik einen gemeinsamen Rückleiter. Ein Mikropro-
zessor ermittelt aus der sich einstellenden Ausgangsspannung
und der gemessenen Spannung den Spannungsabfall des Rück-
leiters und rechnet diesen aus dem Signal heraus.

2-Leiter (nicht empfohlen)

Verwendet man nur 2 Leiter, geht der Leitungswiderstand
in die Messung mit ein:
Faustformel: 1 Ohm = 3 K Fehler!